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WordPress Schritt für Schritt

Schritt für Schritt – mit WordPress eine Website bauen

tl;dr: Erstelle eine Website mit WordPress Schritt für Schritt. Der Prozess bis zur fertigen Website kann herausfordernd sein – du musst viele Entscheidungen treffen. In diesem Artikel helfe ich dir dabei die richtigen Fragen zu stellen.

Hinweis: dieser Artikel enthält auch Affiliate Links. Ich verwende aber kein Usertracking, deine Daten wurden nur Pseudonymisiert für interne Statisiken verwenden. Für die Illustrationen auf dieser Seite wurde Elementor AI verwendet.

1. Planung und Analyse

Die wichtigste Frage zuerst: was soll die Website können? Definiere ein Ziel, das du mit der Umsetzung der Site erreichen willst, denn abhängig vom Ziel wird Inhalt und Benutzerführung anders umzusetzen sein. Welche Richtung soll die Information nehmen? Sollen Informationen über deine Produkte und Dienstleistungen zum potentiellen Kunden gelangen? Oder sollen Aktionen vom Besucher gesetzt werden können, zB. eine Terminbuchung oder eine Reservierung? 

Wer in einem Verdrängungsmarkt ist wird eine genaue Mitbewerbsanalyse machen müssen. Vergleichbare Angebote müssen auch für den Besucher einfach vergleichbar sein. (zB. Preise oder Verfügbarkeit). 

Folgene Aufgaben sind zu erledigen:

  1. Bestimme die Ziele
  2. Identifiziere die Zielgruppe
  3. Lege die grundsätzlichen Funktionen fest
  4. Beschreibe die sich daraus ergebenden Anforderungen und erstelle eine erste Sitemap
  5. Stecke den Rahmen des Projekts (Geld, Zeit) ab und prüfe die Grundlagen (Corporate Design, bestehende Website, andere Unterlagen mit den selben Inhalten, etc.)
WordPress Schritt 1: Projekt Planen

2. Domain und Hosting

Mit der Einführung der zahllosen generativen Top-LevelDomains und der praktischen Dominanz der Suchmaschinen über das Web haben Domains an Wichtigkeit verloren. Trotzdem ist nach wie vor zu empfehlen, seine eigene Marke (Name, Produkt,…) als Domainname zu führen. Wer bestimmte Märkte ansprechen will (besonders Deutschland) wird die entsprechende Domainendung (.de, .at, .ch) wählen. Ausserdem macht eine eigene Domain das Übersiedeln von Websites deutlich leichter.

Übrigens: für die Suchmaschinen sind Domains nicht mehr von besonderer Relevanz.

Schwieriger wird die Entscheidung, welchen Webhoster man für sein Projekt wählt. Es gibt alle vorstellbaren Qualitäten des Angebots, generelle Aussagen und Empfehlungen auszusprechen ist unmöglich.  Für die Entwicklung einer Website muss man nicht zwangsläufig bereits einen Webhost mieten, mittels kostenloser Software kann man auch lokal am eigenen Rechner einen Webserver simulieren und eine WordPress-Umgebung einrichten. 

Tip: LocalWP als kostenlose Entwicklungsumgebung

Hosting-Features verstehen

Damit man die vielen Features der Anbieter vergleichen kann gilt es, diese auch zu verstehen. Sehr oft werden sehr lange Listen angeführt was denn alles bei einem Hostingpaket dabei ist. Nicht alles ist wirklich wichtig, anderes ist ohnehin selbstverständlich.

Domain. Je nach Endung (.de, .at, .com, .wasauchimmer) sind die Preise recht unterschiedlich. Nicht alle Provider bieten alle Domainendungen an. Domains müssen nicht zwangsläufig beim selben Anbieter wie E-Mail, Webspace erworben werden. Es wird jedoch deutlich einfacher wenn man alles aus einer Hand nimmt. Wichtig: die Nameservereinstellungen sollten auch für den Kunden möglich sein.

E-Mail. Natürlich ist es sinnvoll, wenn man eine Domain und eine Website hat auch die E-Mail zur Domain zu nutzen. Wo E-Mail, dort Spam. Mailspace, Anzahl der Mailkonten, Backup der E-Mail, Spamschutz und serverseitiger Virenschutz sind Entscheidungskriterien, weiters ev. noch Mailinglisten, CatchAll, Autoresponder, Webmail und maximale E-Mail-Größe.

Datenbanken. WordPress benötigt zum Betrieb eine Datenbank. Kriterien sind Anzahl der Datenbanken, Technik (MySQL, PostgreSQL), Softwareversionen, Administrationsmöglichkeiten. 

Webhosting. Normalerweise kann man WordPress auf Knopfdruck installieren oder es ist bereits vorinstalliert (bei spezialisierten Webhostern). Die wichtigsten Kriterien sind der PHP-Speicher (mind 256 MB), Arbeitsspeicher, Festplattentechnik, Serverstandort, Anzahl der möglichen Webhosts, SSL-Verschlüsselung, Weblogs bzw. Statistikfunktionen und natürlich das Backup.

Um die Entscheidung für einen Anbieter zu erleichtern sollte man die Frage beantworten, ob man einen spezialisierten WordPress-Hoster oder einen eher universellen Hoster will, weiters sollte man überlegen ob an sich in die vermeindliche Sicherheit eines großen Konzernes begibt oder doch einen kleinen lokalen Anbieter wählt, der telefonisch erreichbar ist. 

Welcher Webhost der richtige ist hängt auch vom Projekt ab, benötige ich ein weltweites Angebot mit hoher Besucherlast oder gehe ich von einer eher geringen Nutzung mit möglichst hoher Verweildauer aus? Gibt es einen Shop? 

WordPress Schritt 2: Hosting und Domain

Anbieter Empfehlungen

Domaintechnik.at. Dieser österreichische Anbieter (Server in Wien) überzeugt mich seit Jahren besonders durch den superschnellen Support. Neben Domains und Lösungen für E-Mail gibt es eine Reihe von Hostingpakten für Einsteiger und Profis. WordPress kann einfach per Klick installiert werden.

Hetzner.de. Der deutsche Anbieter mit mehreren Standorten in der EU überzeugt mich schon seit Jahren mit seiner Zuverlässigkeit. Wer mehr als nur einen Webhost braucht (eigene Server, virtuelle Server etc) sollte sich das Angebot genau anschauen. 

Elementor.com. Wer plant mit Elementor zu arbeiten sollte sich dieses Angebot ansehen. Elementor setzt auf eine CDN-Lösung über die Google-Cloud. Besonders ist, dass bei dieser Lösung bereits die fertige WordPress/Elementor-Pro Installation die Basis für die Websites stellt. 

Andere WordPress-Spezialisten. Es gibt eine Reihe von Anbietern, die sich auf WordPress-Hosting spezialisiert haben. Beispiele hierfür sind hostinger, kinsta, SiteGround und WPspace

Rabatte im ersten Jahr sind häufig und oft hoch, also immer den Folgepreis für den Vergleich heranziehen. Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit sind wichtiger als der Preis, wenn man mit seinem Projekt erfolgreich sein will.

3. Theme

Die wichtigste Entscheidung bei einem WordPress-Projekt ist die Auswahl des Themes. Themes sind mehr als nur eine Sammlung von ein paar Templates mit Farb- und Schrifteinstellungen: im Theme oder über das Theme können auch jede Menge Funktionen eingebaut werden, die woanders als Plugin ergänzt werden müssen. 

Tip: lass dich nicht von bunten Bildern beeindrucken sondern lerne die Unterschiede! 

Es gibt kostenlose Themes, jede Menge mit Premium-Erweiterungen und reine Premium-Themes. Wer eine Theme-Einstellung trifft sollte auch eine Editor-Entscheidung treffen.  Der jetzt langsam erwachsen gewordenen Blockeditor (früher „Gutenberg”) ist vorinstalliert. Jeder WordPress-User sollte dessen Grundlagen beherrschen. 

Block-Themes. Das aktuell vorinstallierte Theme Twenty Twenty-Four kann schon eine gute Wahl sein: alle Bestandteile eines Block-Themes werden mit dem selben Editor wie die Inhalte der Seite bearbeitet, man muss also nur einmal eine Technik lernen. 

Hello Elementor. Wer plant mit Elementor Pro seine Website umzusetzen sollte das Theme Hello Elementor wählen. Es bietet die beste Integration des Pagebuilders der dann auch als Site-Builder (Header, Footer, weitere Templates) zum Einsatz kommt. Eine Kombination von Elementor und dem Block-Editior funktioniert sehr gut.

Andere Themes. Wer weder ein Block-Theme noch Hello-Elementor einsetzen will sollte sich genau über die Funktionen informieren. Diese Themes bieten im Regelfall von propietären Einstellungen bis hin zu oft veralteten Editoren viele Möglichkeiten und Fallstricke. Oft ist es unmöglich, eine einmal falsch getroffene Entscheidung zu revidieren, ohne komplett neu starten zu müssen. Themes und Editoren mit einer solchen Sackgassen-Gefahr sind früher sehr erfolgreiche Lösungen wie Avada, Enfold, Divi, etc. Wer kein Block-Theme will sollte zumindest ein modernes Theme wählen: Generate Press, Kadence, Neve, Astra, OceanWP schaffen es nicht zufällig auf die vorderen Plätze im Ranking. 

Weitere Blogbeiträge zum Thema:

Der richtige Server für Elementor
Themes für Elementor

WordPress Schritt 3: Theme Auswahl

4. Settings - Die Einstellungen

Nach den Installationen von WordPress (und ggf. eines Themes und dessen Anforderungen). sollten die ersten Einstellungen erfolgen. Einstellungen gibt es an unterschiedlichen Stellen innerhalb von WordPress.

WordPress Einstellungen

Neben den Benutzereinstellungen unter

Dashboard > (rechts oben) Profil bearbeiten

wo man seine persönlichen Angaben bearbeiten kann sind die meisten Einstellungen unter 

Dashboard > Einstellungen > …

zu finden. Folgende Konfiguration wird empfohlen:

Allgemein. Hier wird der Titel der Website eingestellt, der Untertitel wird nur mehr selten verwendet. Die 3 technisch wichtigen Angaben für WordPress-Adresse (URL), Website-Adresse (URL) und Administrator-E-Mail-Adresse sind sorgfältig auszufüllen und wurden während der Installation bereits ausgefüllt. Die beiden URLs werden sehr oft identisch sein (Details siehe Link an dieser Stelle). Wenn man die URL der Website ändert wird man umgehend ausgeloggt und muss sich (unter der dann hoffentlich richtig konfigurierten neuen URL) erneut einloggen. Die Admin-E-Mail verwendet WordPress um dir Infos zu deiner Website zu senden. 

Mitgliedschaft ist nicht anzukreuzen wenn man keine selbständigen Registrierungen erlauben will. Angaben zu Sprache der Website (die sich von der Sprache der eingeloggten User unterscheiden kann) und der Zeitzone sind ± selbsterklärend.

Schreiben und Lesen. Unter Schreiben muss im Regelfall nichts geändert werden. Unter Lesen wird die Anzeige auf der Homepage, also der ersten angezeigten Seite festgelegt. Möglich sind ist hier eine bestehende, veröffentlichte statische Seite auszuwählen oder die Beitragsseite, also ein Archiv mit den veröffentlichten Beiträgen. 

Die anderen Einstellungen kann man belassen, wichtig ist die Option Suchmaschinen davon abhalten, diese Website zu indizieren. Während des Aufbaus einer Site oder bei einer WordPress-Installation, die zB. für eine geschlossene Benutzergruppe gedacht ist kann das sinnvoll sein. 

WordPress Schritt 4: Einstellungen

Diskussion. Wer keine Kommentar auf seiner Website will und sein WordPress eher als klassisches CMS und nicht als Blog verwendet wird hier die ersten drei Optionen abwählen. Wichtig ist zu verstehen, dass bereits bestehende Beiträge (zB. der mit der Installation erfolgte erste Beitrag „Hello World“) Kommentare trotzdem zulassen. 

Bei der Gelegenheit: die 3 vorinstallierten Dinge: Die Beispiel-Seite, den  Beitrag Hallo Welt und die als Entwurf vorhanden Datenschutzseite gleich löschen! 

Medien. Die Einstellungen hier einfach lassen, so ferne man nicht genau weiss warum man hier etwas ändern will.

Permalinks. Hier ist die Einstellung Beitragsname die richtige, alles andere sollte gut überlegt sein. Übrigens: während es in WordPress einfach ist einen Permalink zu ändern vergisst Google diese Einstellungen so gut wir gar nicht! Vorzugsweise also einmal richtig einstellen und dann belassen.

Datenschutz. Hier versucht WordPress dem Sitebetreiber alles zum korrekten Umgang mit der DSGVO zu ermöglichen. Empfehlung: trotzdem Dritthersteller-Plugin benutzen. 

Weiters gilt es noch folgendes anzupassen.

Dashboard > Design > Themes 

Hier sollten alle nicht benötigten Themes, also alle bis auf eines gelöscht werden. Manche Empfehlungen lauten, zumindest ein Standard-Theme zu belassen damit man im Notfall umschalten kann. Da mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit die Website dadurch zumindest unansehnlich wird oder gar nicht mehr richtig funktioniert kann man sich diese Vorsichtsmassnahme auch ersparen – zumindest dann, wenn man mit FTP umgehen kann. Ein Theme kann jederzeit wieder in das Verzeichnis 

../wp-content/themes/

eingespielt werden (entpackt!) und steht dann zur Verfügung. 

Auch bei den Plugins gilt es unter

Dashboard > Plugins

das Plugin Hello Dolly zu löschen und das Plugin Akismet entweder zu aktivieren (man benötigt einen kostenlosen Account) oder ebenfalls zu löschen. 

Auch unter 

Dashboard > Kommentare

ist der Testkommentar zu Hello World zu löschen, soferne das noch nicht erfolgt ist. 

Theme Einstellungen

Alle anderen Einstellungen sind abhängig vom jeweils gewählten Theme und nicht so einfach zu besprechen. Wenn du mit Elementor arbeiten willst findest du hier einen Artikel über Elementor Einstellungen. Ältere Themes haben oft eigene Seiten oder Bereiche innerhalb des Dashboards integriert und sind dort zu finden. 

Allen gemein ist, dass die wichtigsten Einstellungen in diesem Bereich die Farben, Schriften und das Layout betreffen. 

Für Block-Themes wie Twenty Twenty-Four findet man diese Einstellungen jetzt in einem Bereich, der Website-Editor genannt wurde:

Dashboard > Design > Website-Editor

Dort findet man die Bereiche:

  • Navigation
  • Stile
  • Seiten
  • Templates
  • Vorlagen

Wobei die Vorlagen-Teile für Header/Footer unter Vorlagen und nicht unter Templates liegen (meiner Meinung ist hier noch einiges an Verbesserungsbedarf gegeben, alleine die Begriffe Templates, Vorlagen, Template-Teile etc sind nicht immer leicht voneinander zu trennen und richtig einzuordnen).

Stile. 8 Stile haben es geschafft als Vorauswahl aufzutauchen. Jeder einzelne kann angepasst werden, wobei eben die 3 Bereiche Typographie, Farben und Layout angepasst werden können. Leider haben es in die aktuelle WordPress-Version 6.4 die eigenen Schriften nicht bis zum Release geschafft, wer also andere als die mitgelieferten Fonts lokal installieren will benötigt nach wie vor ein Plugin oder Code dafür.

5. Notwendige Funktionen (rechtliches)

Folgende Dinge müssen geklärt werden: wer ist verantwortlich für den Inhalt der Website (Impressum), wie steht es um den Datenschutz und wie geht man mit den Daten seiner Besucher um? Jeder Mediennutzer hat das Recht zu wissen, wer hinter einer Veröffentlichung steckt, und da Websites auch Veröffentlichungen sind gilt hier das Medienrecht. Praktisch bedeutet das, dass man als Betreiber einer Website verpflichtet ist vollständige und richtige Angaben zum Impressum der Website zu machen. 

Weiters ist es angebracht, eine aktuelle und vollständige, nach bestem Wissen und Gewissen erstellte Datenschutzerklärung zu verfassen. Für Nichtjuristen die den Fokus ihres Lebens auf wirklich andere Bereiche richten ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Wie immer gibt es innerhalb von WordPress Lösungen für die Aufgabe. Und zwar nicht nur für den medenrechtlichen Aspekt, sondern auch für den datenschutzrechtlichen (DSGVO). 

Entgegen mancher Meinung wird in der EU nicht zu viel sondern zu wenig geregelt. Das führt dazu, dass es nicht eine gültige Anleitung zur Umsetzung der DSGVO gibt sondern eben 27 – für jedes Land eine eigene. Dementsprechend muss man sicherstellen, dass die gewählte Lösung auch dem rechtlichen Standard des Landes entspricht indem der Betreiber Website wohnt (oder die Firma ihren Sitz hat).

Hier geht es zu den DSGVO-Plugins die im WordPress-Verzeichnis geführt werden.  

Und wie ist das nun mit der Cookie-Warnung? Also: allein das Wort ist schon falsch, es geht nicht um Cookies sondern darum, was mit den Daten des Besuchers der Website geschieht. WordPress selber setzt 4 technisch notwendige Cookies, und da technisch notwendiges keiner Einwilligung bedarf benötigt eine WordPress-Seite grundsätzlich keine „Warnung“ davor. 

Der User muss jedoch einverstanden sein, wenn seine Daten (und hier zählt eben auch seine IP, die jeder User immer zum Zeitpunkt eines Websitebesuches eindeutig hat) an Dritte ausserhalb der EU weitergegeben werden. Wenn er damit nicht einverstanden ist muss darf kein Zugriff auf so ein Service erfolgen (Skript-Blocker). 

Die Schwierigkeit besteht also darin, den Zugriff auf Services zu unterbinden solange ein User nicht einverstanden ist. Dieses Einverständnis kann er geben (Consent) oder auch ändern (zB. grundsätzlich nein, aber dieses eine Video schon).

Folgende Plugins setze ich seit Jahren ein:

  • WP DSGVO Tools
    in der Basisversion kostenlos. Berücksichtigt AT und DE-Recht und generiert aus eingegeben Daten und Eintellungen rechtliche Texte bzw. Impressum und Datenschutzerklärung.
  • Borlabs Cookie
    Premium-Plugin  mit umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten zum Blocken Inhalte. 
WordPress Schritt 5: DSGVO

6. Templates und Navigation

Alle Websites die mehr als eine einzelne Seite haben werden irgend eine Art der Navigation haben. Wenn es mehr als sehr wenige Seiten gibt wird es sinnvoll sein die Gestaltung der Seite zu zentralisieren. WordPress selbst verwendet für die Ausgabe der Inhalte unterschiedliche Vorlagen: die Templates. 

Leider wird der Begriff nicht immer einheitlich verwendet und kann daher auch unterschiedliche Erwartungen wecken. Es gibt Vorlagen die wie Abziehbilder verwendet werden, also statische Gestaltungen die kopiert werden und mit eigenen Inhalten überschrieben werden. Auf der anderen Seite gibt es Vorlagen die als Rahmen für angezeigte Inhalte verwendet werden und so die Inhalte (zB. Blogposts) einheitlich darstellen, wobei eine Änderung der Vorlage (des Templates) zu einer Änderung des Erscheinungsbildes aller Beiträge (Blogposts) führt – also dynamische Templates.  

Und dann gibt es noch Vorlagen oder Templateteile, deren Aufgabe es ist bestimmte Teile einer Website zu kontrollieren. Klassische Anwendungen davon sind Header (also Kopfzeile) und Footer (Fußzeile) einer Website. Aber auch Archivseiten wie zB. Suchergebnisse können solche Templates sein. 

Wie immer wenn es um das Aussehen der Website geht spielt das gewählte Theme eine entscheidende Rolle. Manche Themes verwenden den WordPress Customizer um dort die Einstellungen für diese Templates unterzubringen. Andere wie zB. Elementor Pro verwendet einen eigenen Theme-Builder, mit dessen Hilfe man Header, Footer und Co gestaltet. In modernen Block-Themes wiederum ist die Gestaltung dieser Teile über den Website-Editor aufzurufen.

Die grundsätzliche Funktionalität ist jedoch immer die selbe: irgendwo müssen jene Teile gestaltet werden können, die wiederholt auf der Website zur Anwendung kommen. 

Sehr oft wird auch eine (oder mehrere) Navigation(en) in Header und Footer eingebaut. Diese Menüs sind innerhalb von WordPress ein eigener Inhaltstyp. Ein Menü ist nichts anderes als eine Sammlung von Links. Diese können innerhalb der Seite verlinken oder auf externe Adressen verweisen. Wie diese Menüs gestaltet bzw. angezeigt werden hat nichts mit ihren Inhalten zu tun. Form und Funktion sollten auch hier möglichst voneinander getrennt sein.  

Wenn das Menu permanent sichtbar ist kann es sinnvoll sein es (mit Dummy-Links) vorab anzulegen um die Größe und das Design festzulegen. 

Header. Es ist immer eine gute Idee mit dem Header einer Website zu beginnen: normalerweise enthält dieser Logo und Navigation (egal ob diese hinter einem Hamburger-Icon versteckt wird oder immer sichtbar ist). Oft wird auch eine Suchfunktion integriert. 

Footer. Oft rahmt der Footer gemeinsam mit dem Header die Inhalte ein. Daher ist es eine gute Idee, diesen bereits vor der Gestaltung einzelner Seiten umzusetzen. Oft werden Links zu Impressum, Datenschutzerklärung und anderen untergeordneten Inhalten im Footer platziert. Manchmal gibt es auch einen Toplink, der den User zurück nach oben leiten kann. 

Weitere Blogbeiträge zu Templates:

Header mit Elementor
Bessere Footer mit Elementor
Elementor Templates

WordPress Schritt 6: Navigation

7. Inhalte erstellen

Endlich kommen wir zum Wichtigsten: den Inhalten. Die sechs Schritte davor haben vermutlich schon dazu geführt, dass du weisst welche Inhalte als Seiten umgesetzt werden – also mehr oder weniger gleich bleibende Inhalte, und welche als Beiträge umgesetzt werden. Diese können dann nach Kategorien und Schlagworten gefiltert werden, nach Datum sortiert etc.

Hat ein Projekt einen gut abgrenzbaren Inhaltstyp mit speziellen Anforderungen (zb: Kochrezepte, Restaurantkritiken, Veranstaltungen, Immobilien etc) kann es sinnvoll sein, diese mit eigenen Inhaltstypen umzusetzen. Ob man diese selber mit zB. der Erweiterung ACF umsetzt oder ein spezialisiertes Plugin verwenden (zB. einen Eventmanager).

Für alle Inhalte gilt: du musst auch das Recht haben sie veröffentlichen zu dürfen. Quellenangaben können hilfreich sein um schon im Vorfeld jeden Zweifel auszuräumen. In der EU werden durch AI generierte Inhalte (wie zb. die Illustrationen auf dieser Seite) in Zukunft wohl gekennzeichnet werden müssen.  Foto Copyrights sind unbedingt einzuhalten bzw. anzugeben. 

Texte. Noch immer – wenn auch in absteigender Tendenz – der wichtigste Informationsträger ist der Text einer Website. Gute Strukturen (Überschriften, Absätze, Zwischentitel etc) helfen nicht nur bei der Lesbarkeit, wenn man diese mit klassischem HTML korrekt ausführt (also Überschriften H1 – H6, Listen, etc) hat man gleich die Grundlagen für gute Indizierung und Accessibility geschaffen. 

Bilder. Als primär visuelles Medium sind Websites sehr von Bildern abhängig. In WordPress hast du die Möglichkeit zu jedem Bild

  • Alt-Text
  • Titel
  • Beschriftung
  • Beschreibung

anzugeben. Nutze das auch. Ob die Beschriftung angezeigt wird ist beim Bildblock oder dem Elementor Widget einstellbar. Alt-Texte  (also jene Informationen, die im Quellcode zu jedem Bild dazugeschrieben werden aber nicht angezeigt) helfen bei der Indizierung und auch der Accessibility. 

Grafiken. Bei der Gestaltung extrem hilfreich und schnell geladen werden Grafiken: Icons helfen immer, können im SVG-Format animiert werden. Farbige Linien, Schatten werden direkt im Browser in CSS erstellt und benötigen nur wenig Quellcode. Neben Farben und Schriften sind Grafiken die dritte gute Möglichkeit, um auch eine Unverwechselbarkeit auch auf kleinen Displays wie von Handys zu erreichen.

Videos. Sollten so gut wie immer bei externen Dienstleistern gehostet werden. Sie benötigen Bandbreite und Serverpower, die man im Regelfall für eine Website nicht hat und auch nicht benötigt. Wie immer im Internet: wenn etwas nichts kostet bist du das Produkt, es muß also nicht immer Youtube sein, vielleicht ist ein werbefreier Anbieter wie Vimeo eine Alternative. 

Sound. Einfach nicht machen. Websites sollten keinen Lärm machen, das war vor 20 Jahren so und ist so geblieben.

Externe Inhalte. Manche Inhalte kommen von Dritten und das macht auch Sinn: Karteninformationen, Wetterdaten oder die Anzeige von Social Media-Inhalten auf der Website. Besonders wichtig: für alle diese Dinge das Einverständnis des Webbesuchers einholen (Consent) (siehe auch Punkt 5).

8. Funktionen erweitern

Die modulare Bauweise von WordPress hat ein riesiges Biotop von Erweiterungen entstehen lassen. Auch deshalb, weil manche Funktionen einfach nicht vorhanden sind. Dabei handelst es sich sowohl um Frontend- als auch um Backend-Funktionen. 

Vermutlich bist du bereits beim Erstellen der Inhalte Grenzen erreicht die nur mit Plugins lösbar waren: ein Formular, die Einbindung einer Karte, Darstellung einer Tabelle, irgendein grafisches Feature auf das du einfach nicht verzichten willst, ein Webshop. Oder eine Funktion zum Duplizieren von Inhalten, ein Tool um Datenbankinhalte zu ersetzen, eine Verwaltung für Weiterleitungen oder auch eine Lösung um eigenen Code einzubinden. 

Es gibt viele tausende Plugins, manche im offiziellen Verzeichnis, viele nur als kostenpflichtige Erweiterungen direkt vom Hersteller oder über Plattformen zu erwerben. Manchmal können Funktionen auch im Theme integriert worden sein, es gibt auch jede Menge Plugins die nicht eine sondern sehr viele Funktionen zusammenfassen. 

Für und gegen jede dieser Strategien gibt es gute Argumente. Als Beispiel sei hier nochmal Elementor Pro angeführt, der neben der Pagebuilderfunktion eben auch eine ganze Reihe anderer Funktionen integriert:

  • Formularsystem
  • Schriftenverwaltung
  • Wartungsmodus
  • Eigener Code
  • PopUps
  • Template System
  • Animierte Inhalte

Die Herausforderung im Plugin-Management besteht darin, nur die wirklich notwendigen Funktionen zu finden und zu aktivieren. Jedes Plugin benötigt Ressourcen, manche auch im Frontend. Ein Plugin zu laden und regelmäßig Updates einzuspielen ohne es wirklich zu nutzen ist Verschwendung. 

Weitere Blogbeiträge zu Plugins:

WordPress Plugins

WordPress Schritt 8: Plugins

9. Launch

Je nachdem ob man am Produktivhost entwickelt und den Wartungsmodus aktiviert hat oder die fertige Seite auf den neuen Webhost migriert: jetzt geht’s los! 

Endlich. Die Inhalte sind eingepflegt, die Funktionen getestet, alle Links doppelt überprüft, eine Person des Vertrauens hat nochmal Korrektur gelesen:

  1. Wartungsmodus/Coming Soon ausschalten
  2. der Welt mitteilen, dass die neue Website online ist
  3. Indizierung durch Suchmschinen zulassen
  4. Seite bei Google Search Console anmelden

Warten auf den Erfolg. Ehrlich: genau niemand hat auf eine weitere Website gewartet, es gibt schon ein paar Millionen davon und in Zeiten von AI werden die Inhalte immer austauschbarer. Nur wenn die Website für die Besucher einen echten Mehrwert darstellt wird sie angenommen werden. Manchmal kann die reine Existenz einer Seite schon ein Erfolg sein (der Mitbewerb hat  ja auch eine), in anderen Fällen werden neue, zusätzliche Umsätze generiert oder mehr Menschen erreicht weil man seinen Radius auf alle Webnutzer einer Sprache erweitert hat. 

Und was ist jetzt mit SEO?  Stimmt der Inhalt und der Nutzen der Website ist es an der Zeit, die Auffindbarkeit auf Google (und das ist leider nun mal das defacto-Monopol) zu überprüfen. Viele setzen auf Tools wie Yoast SEO u.ä. um die Metatexte zu optimieren und ein schnelles Feedback über die eigenen Seiten zu bekommen. 

WordPress Schritt 9: Launch der Website

10. Monitoring

Fertig – oder doch nicht? im nächsten Schritt geht es jetzt darum, die ganz zu Beginn des Projektes definierten Ziele mit dem Ergebnis der Seite zu vergleichen. Da wird es sinnvoll sein die Besucher der Webseite zu zählen und aus ihrem Verhalten Rückschlüsse zu ziehen. Wer nicht gerade Werbung auf seiner Seite verkaufen will (übrigens eine eher schlechte Idee) benötigt keine Google Analytics – das als Plugin verfügbare Matomo kann alles (und noch viel mehr) was man benötigt. 

Nach ein paar Wochen wirst du hoffentlich genug Daten gesammelt haben um aus der Schnittmenge von Google Search Console und deiner eigenen Statistik zu erkennen, was funktioniert und was nicht. Natürlich betrifft das nur Inhalte die eine weite Verbreitung haben sollen – der richtige Inhalte kann auch nur bei einem einzigen Aufruf zu einem Erfolg führen. Qualität ist wie Kreativität und kann nur bedingt von Computern bewertet werden!

Was sollst du beachten?

  1. Zugriffe
  2. Nicht-Zugriffe
  3. Feedback aller Art

Du solltest am besten über die Inhalte und deine User/Besucher/Kunden/Zielgruppe bescheid wissen. Sei vorsichtig bei allen Angeboten zu Optimierungen.

Tip: lass dir jeden, wirklichen jeden Fachbegriff erklären wenn es um dam Thema SEO geht. Nirgendwo in unserer Branche wird mehr Bullshitbingo gespielt als hier.

Nicht vergessen solltest du auch auf die tatsächliche Geschwindigkeit deiner Website. Kleine Browsertools wie etwa Page Load Time helfen eine Idee zu bekommen wie schnell was lädt.

WordPress Schritt 10: Beobachten und Lernen

11. Sicherheit

WordPress ist mit großem Abstand das verbreitetste CMS der Welt – also ist es auch Angriffsziel Nummer 1. Die gute Nachricht ist: da es Open Source ist und wirklich sehr, sehr viele Menschen auf der Welt davon abhängig sind ist es sehr sicher. Das heisst aber nicht, dass keine Gefahren bestehen: die größte sitzt immer vor dem Bildschirm!

Was ist also zu tun? 

  1. Regelmäßiges Backup (zB. WP Staging)
  2. Alle Bestandteile immer aktuell halten
  3. Sichere Passworte zwingend vorschreiben
  4. Kommentarbereich absichern (Akismet)
  5. Formulare absichern (Captcha, zB. Google reCaptcha V3)
  6. Sicherheitssoftware einsetzen (zB. Wordfence)
WordPress Schritt 11: Sicherheit beachten

12. Website pflegen

Es gibt keine Website, die nicht besser gemacht werden kann. Das beginnt bei der Weiterentwicklung der Technik im Backend und endet in einer verbesserten Formulierung eines Halbsatzes am Ende einer Seite. 

Websites sind auch nur Software und für diese gilt: ist sie fertig, so ist sie auch veraltet. 

Schon aus Sicherheitsgründen werden regelmäßige Aktualisierungen erfolgen. Fehler – und diese passieren immer – werden ausgebessert sobald man sie entdeckt. Und ausserdem gibt es auch Moden und Vorlieben, heute mag ein Slider aktuell sein, morgen wirkt er vermutlich veraltet. Dafür kann eine kleine Eingangsanimation die Usererfahrung vielleicht verbessern. Und ja, vielleicht kann sogar eine Textanpassung an eine SEO-Anforderung sinnvoll sein. 

Und irgendwann geht jedes Projekt zu Ende, auch jede Website wird irgendwann durch eine neue ersetzt werden oder den Weg in Richtung Device 0 antreten.

Die Erfahrung sagt, dass Websites länger leben als man bei der Erstellung glaubt. Es ist auch eine gute Idee die Ausgangsdateien aufzuheben um ggf. zu einem Späteren Zeitpunkt modifizierte Versionen der Inhalte erstellen zu können. Eine andere gute Idee ist es, sich eine fixen Zeitraum im Kalender für diese Aufgaben freizuhalten – wer sich immer nur um dringende Dinge kümmert vergißt manchmal dabei auf die wichtigen! (Eisenhower Prinzip).

WordPress Schritt 12: regelemäßige Überarbeitung

Fazit

Ein WordPress-Projekt umzusetzen ist komplex, muss aber nicht kompliziert sein. Als Webdesigner hat man eine große Verantwortung die sichtbaren und die unsichtbaren Teile der Website sorgfältig umzusetzen. Wer erfolgreich sein will wird die Website ständig bearbeiten und dadurch verbessern. Die einfache Veränderbarkeit einer WordPress-Site ist das große Plus, zwingt aber auch dazu sich mit den Details genau auseinanderzusetzen.

Letztes Update: 8. Januar 2024